03.12.2010, ARISTOTEL – Kick-off Meeting

Auftakt für das 3 Jahre laufende FP7 Projekt im Bereich Aeronautics

Vom 19.-20. Oktober 2010 fand in Delft, Niederlande, das Kick-off Meeting des europäischen Forschungsprojektes 'ARISTOTEL' statt. Dies stellte den offiziellen Auftakt für das seit 1. Oktober 2010 laufende 3-jährige FP7 Projekt im Bereich Aeronautics dar. Es wird von Prof. Marilena Pavel der Technischen Universität in Delft koordiniert und mit einer Gesamtfördersumme von 3 Mio. Euro von der EU gefördert. Das Konsortium setzt sich aus 4 Universitäten und 6 Unternehmen aus ganz Europa zusammen, deren Standorte vom Süden Mitteleuropas bis Russland reichen.

Das Projekt hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, die Sicherheit im Flugverkehr zu erhöhen. Es sollen Tools und Techniken entwickelt werden, um Probleme mit so genannten pilotenverursachten Oszillationen (PIO oder A/RPCs) zu erkennen und damit das Unfallrisiko im Flugverkehr zu senken. Als pilotenverursachte Oszillationen bezeichnet man die Wechselwirkung von Steuervorgängen eines Piloten mit dem Schwingungsverhalten des Fluggeräts. Neueste Studien haben gezeigt, dass das Unfallrisiko durch modernes Design für Hubschrauber und Flugzeuge zusätzlich erhöht wird. Dies liegt vor allem daran, dass der Grad der Automatisierung des Flugsteuerungssystems (FCS) bei neueren Modellen wesentlich höher ist. Dem Piloten soll dadurch gerade bei schlechten Wetter- und Sichtverhältnissen das Fliegen erleichtert werden. Greift der Pilot jedoch aktiv in das Flugsteuerungssystem ein, entstehen gefährliche Oszillationen, deren Auftreten durch immer kleinere und modernere Modelle noch verstärkt wird. Dieser Vorgang ist speziell bei der Landung von Flugzeugen äußerst gefährlich.

Das Projekt konzentriert sich darauf, die Ursachen dieser A/RPCs zu erforschen. Dazu werden zunächst Flugsimulatormodelle entwickelt, um A/RPCs zu analysieren. Auf der Basis der Ergebnisse dieser Analyse werden dann Richtlinien für das Design neuer Fluggeräte und für das Training von Piloten aufgestellt. Durch diese Maßnahmen sollen in erster Linie diejenigen Risikofaktoren verringert werden, die zum Kontrollverlust des Piloten über das Fluggerät und damit zu Unfällen führen. Außerdem will das Projekt einen Beitrag dazu leisten, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Luftfahrtindustrie durch neue kosten- und zeitsparende Design-Tools zu stärken.